…Anke Scherer von der Ospelt Catering AG
411 Millionen Menschen weltweit fehlt der Zugang zu jeglicher Trinkwasserinfrastruktur. Wir sind uns dessen bewusst, dass unsere Trinkwasserqualität in der Schweiz und im Liechtenstein ein absolutes Privileg ist. Mit unserem Leitungswasser-Spendenkonzept in der Gastronomie machen wir zum einen auf die globale Trinkwasser-Situation aufmerksam, zum anderen sammeln wir Spenden, um Trinkwasserprojekte zu unterstützen.
Wie „kostbar“ im wahrsten Sinne des Wortes Wasser ist, ist den meisten von uns vermutlich gar nicht bewusst. Wasser kann nämlich sehr unterschiedlich schmecken und auch andere Genussmittel wie Wein oder Speisen besonders in Szene setzen. Anke Scherer, privat leidenschaftliche Wasser-Sommelière und beruflich Verantwortliche seitens der Ospelt Catering AG für unsere Leitungswasser-Partnerschaft, klärt im Folgenden über die so wertvolle Ressource und unsere Zusammenarbeit auf:
Zwischen welchen Wasserarten kann denn grundsätzlich unterschieden werden?
Grundsätzlich werden bis zu 10 Wasserarten unterschieden, doch als Wasser-Sommelière spreche ich meist nur von 4 Arten, welche im allgemeinen Sprachgebrauch oft verwechselt werden. Denn wer kennt nicht den Spruch „Wasser ist doch gleich Wasser“? (schmunzelt).
Einfach und schnell kann man die Unterschiede wie folgt erklären:
Leitungswasser ist Oberflächen (nahes) Wasser, welches aus Fluss-, See- und Grundwasser besteht. Es ist meist behandelt, so dass es zum Verzehr geeignet ist.
Natürliches Mineralwasser gibt es mit und ohne Kohlensäure und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Stammt aus einem unterirdischen Reservoir, welches vor Verunreinigungen geschützt und von natürlicher Reinheit ist.
- Ist konstant in der mineralischen Zusammensetzung und Temperatur.
- Wird direkt am Quellort abgefüllt.
- Ist unbehandelt; nur Kohlensäure darf hinzugesetzt und bei Bedarf darf Sulfat und Eisen entfernt werden.
- Hat eine amtliche Zulassung.
Quellwasser hat die gleichen Voraussetzungen wie natürliches Mineralwasser. Doch es ist NICHT konstant in der Mineralisation und Temperatur.
Tafelwasser wird auch als künstliches Mineralwasser bezeichnet und ist Leitungswasser plus Kohlensäure.
Oft kann in der Schweiz und besonders in den Bergregionen das Trinkwasser auch reines Quellwasser sein. Und das sollte man wirklich schätzen, wenn man an andere Länder und Regionen denkt.
Aus welchen Gründen schmecken die verschiedenen Arten denn so unterschiedlich?
Das ist schnell und einfach gesagt… durch die Region und vor allem die Mineralien, welche in unterschiedlicher Menge und Zusammensetzung im Wasser enthalten sind.
Bei uns dreht sich natürlich alles um das Thema Leitungswasser. Kannst du uns ein paar Tipps geben, wie das denn in der Gastronomie am besten serviert werden sollte?
Da ich ein Wasser in der Gastronomie meist zum Menü bzw. zum Wein trinke, bevorzuge ich persönlich das Wasser pur, also ohne Eis oder andere Zusätze, zu trinken. Denn sobald nur eine Scheibe Zitrone hinzugefügt wird, verändert sich schon der Geschmack und somit werden auch Speisen und Wein beeinflusst.
Zu Hause reichere ich mein Leitungswasser gerne mit frischen Zusätzen wie, Zitrone, Limette, Gurke, Ingwer, Minze oder andere Kräuter an. So habe ich zwischendurch einen anderen Geschmack und ich trinke „mehr“ Wasser, was besonders bei warmen Temperaturen wichtig ist.
Als Glasform bevorzuge ich eher ein bauchiges Glas, gerne auch ein Weinglas. So kann die Wertigkeit von Wasser unterstrichen werden.